Wie stehst du zum Stechen? Hierbei geht es - wie alle Springreiter natürlich wissen - darum, ein zweites Mal in den Parcour zu reiten und diesen so schnell wie möglich zu bewältigen, ohne einen Hindernisfehler zu verursachen. Das Paar mit den wenigsten Fehlern und der schnellsten Zeit kann sich oben auf das Podium stellen. Einige Paare sind von Natur aus schnell und wissen genau, wie sie die entscheidenden Sekunden sparen können. Andere müssen vielleicht etwas mehr kämpfen. Egal, wie hoch du und dein Pferd springen, hier sind fünf Tipps, die euch dabei helfen können, jedes Stechen zu meistern - und zu gewinnen.
Wenn du beurteilen willst, wie du ein Stechen reiten wirst, musst du wirklich dein Pferd kennen. Was kann es gut und was fällt ihm schwer? Einige Pferde können schnell das Tempo einfacher ändern, während andere besser darin sind, sich in der Luft zu drehen und aus einer schrägen Perspektive über ein Hindernis zu springen. Es geht darum, das zu entwickeln, worin dein Pferd gut ist, und das zu üben, was es schwerer hat, bevor ihr zu einem Turnier aufbrecht. Sobald du im Stechen bist, ist es wirklich ärgerlich, wenn du nicht geübt hast und die Stärken und Schwächen deines Pferdes nicht kennst.
Während eines Stechens kann es außerordentlich schwierig sein, den Rhythmus zu halten. Gerade weil es schnell gehen muss, könnt ihr und das Pferd schnell aus dem Gleichgewicht geraten - und dann kommen die Abwürfe. Gleichzeitig führt der Mangel an Rhythmus dazu, dass euer Gesamttempo sinkt. Anders ausgedrückt geht es nicht nur darum, schnell zu reiten. Wenn man sich die besten Reiter der Welt ansieht, lassen sie ihre Pferde nicht in vollem Tempo über die Hindernisse springen - und dennoch gewinnen sie. Sie überwinden die Hindernisse in einem kontrollierbaren Tempo, das sicherstellt, dass ihre Pferde nicht abwerfen. Nur zwischen den Hindernissen erhöhen sie das Tempo. Es erfordert einen großen Überblick, um einen solchen Rhythmus zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung zu schaffen. Auch das erfordert also viel Training von zu Hause aus.
Selten kann man ein Stechen ohne einen Plan gewinnen. Indem man bis ins kleinste Detail plant, wie man den Parcours reiten will, findet man heraus, wo man Gas geben kann und wo man das Pferd ein wenig zurückhalten muss. Auch wenn es schnell gehen muss, müssen die Abstände stimmen, und der Absprung des Pferdes muss an die Höhe, Breite und Position der einzelnen Hindernisse auf dem Parcours angepasst werden. Bei der Planung des Ritts zu den einzelnen Hindernissen solltest du immer daran denken, wie du gut zum nächsten Hindernis kommst. Als Springreiter wirst du hier wirklich zu einem Strategen!
Die meisten Springpferde werden besonders aufgeregt, wenn ein Stechen beginnt. Oft können sie an ihrem Reiter spüren, dass es jetzt schnell gehen muss. Deshalb besteht auch die Gefahr, dass das Pferd zu viel Kontrolle übernimmt, einfach weil es so eifrig ist. Ein Stechen ist daher der ultimative Test, um herauszufinden, ob dein Pferd auf dich hört und ob du die Kontrolle hast. Es ist gut, wenn das Pferd weiß, dass es schnell gehen soll, aber genauso wichtig ist es, dass es Respekt vor dir und den Hindernissen auf dem Parcours hat. Nur wenn dein Pferd auf deine Hilfen hört, kannst du ihm beibringen, seinen Kopf richtig zu verwenden, anstatt nur "Vollgas" zu denken.
Es ist wichtig, dass du und dein Pferd motiviert sind und an euch selbst glauben. Deshalb solltet ihr nicht zu viele Niederlagen in euren Stechrunden hinnehmen. Wenn ihr immer wieder am Ende der Platzierungsliste landet, könnte es sein, dass du als Reiter zu hohe Ansprüche an euch stellst. Möglicherweise wird es nie klappen, wenn du nicht akzeptierst, dass es in Ordnung ist, die Erwartungen vorübergehend zu senken. Erfolg zieht also Erfolg nach sich und schafft Motivation. Wenn du realistisch denkst und in einer Klasse reitest, von der du weißt, dass ihr bereit seid, sind eure Chancen auf ein gutes Ende viel größer. Mit vielen positiven Erlebnissen werdet ihr euch selbstbewusster fühlen, und dann könnt ihr euch mit einer höheren Klasse herausfordern. Je selbstbewusster man ist, desto besser kann man sich präsentieren - das gilt sowohl für den Reiter als auch für das Pferd!