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Drei weit verbreitete Missverständnisse in der Dressur

Ein korrekt gerittenes Pferd erkennt man an der Aktivität der Hinterbeine und nicht an der Hebung der Vorderbeine. Foto: Shutterstock

Dressurreiten lässt sich am besten als ein Prozess beschreiben, der aus Tausenden von kleinen Schritten besteht, wobei das Ziel kaum an einem Tag erreicht wird. Verschiedene Reiter folgen verschiedenen Trainingssystemen, aber grundsätzlich geht es darum, dass das Pferd sowohl physisch als auch mental mithalten kann. Darüber hinaus ist Dressur auch ein sehr subjektiver Sport. Wenn du zehn verschiedene Trainer hättest, würden sie wahrscheinlich zehn verschiedene Bereiche deines Reitens ansprechen. So einfach ist es nicht, wenn wir uns nun daran machen, unsere Einschätzungen der drei häufigsten Missverständnisse im Dressurreiten zusammenzufassen.

MEHR LESEN: Die Details, die dich zu einem besseren Dressurreiter machen

Missverständnis Nr. 1: Verlängerter Schritt/Trab/Galopp ist schneller als versammelte Gangarten

Viele Reiter machen den häufigen Fehler, aus der Ecke heraus oder quer durch die Bahn zu reiten, wenn sie einen verlängerten Trab zu erreichen möchten, aber das Pferd eilt oft nur in kurzen, ruckartigen Schritten vorwärts. Wenn die Geschwindigkeit erhöht wird, aber die Schrittlänge gleich bleibt, handelt es sich nicht um einen korrekten verlängerten Trab. Bei verlängerten Gangarten handelt es sich in erster Linie darum, die Tritte zu vergrößern und nicht das Tempo zu erhöhen.

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Obwohl es ein Fehler ist, der leicht passieren kann, lässt er sich auch leicht korrigieren. Mit dem richtigen Training kann das Pferd die Kraft entwickeln, sich mit größerer Stärke abzudrücken. Das Pferd wird allmählich kräftiger, wenn du viele Übergänge in den Gangarten reitest, also viele Tempiwechsel, wobei der Fokus darauf liegt, es zwischen kurzen und längeren Schritten wechseln zu lassen.

Missverständnis Nr. 2: Wenn das Pferd hinter der Senkrechten geht, liegt es an einer harten Hand

Obwohl es durchaus möglich ist, dass der Reiter zu starken Kontakt am Zügel hält, ist das nicht immer der Fall. Wenn das Pferd hinter der Senkrechten geht, kann es ein Zeichen dafür sein, dass es den Kontakt zum Gebiss vermeiden will oder dass es an Stärke mangelt. Dressur erfordert verschiedene Grade der Versammlung und ähnelt ungemein dem Krafttraining. Genau wie du selbst außer Form sein kannst oder dich anstrengen musst, wenn du etwas physisch Anspruchsvolles machst, vermeidet das Pferd den Kontakt, weil es ihm leichter fällt.

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Manche Pferde neigen aufgrund ihrer Konstitution eher dazu, hinter der Senkrechten zu gehen. Die Aufgabe des Reiters ist es, dem Pferd zu helfen, sich vorne zu öffnen, indem er von hinten nach vorne und zur Hand reitet. Gleichzeitig sollte man beachten, dass es für manche Pferde anstrengend sein kann, ‘hoch und heraus zur Hand zu kommen’. Oft kann ein paar Runden mit längeren Zügeln zwischen den Übungen sehr wertvoll für dein Pferd sein, damit seine Muskeln nicht übersäuern.

Missverständnis Nr. 3: Die Reichweite der Vorderbeine ist ein Indikator für korrektes Reiten

Die Reichweite der Vorderbeine klingt vielleicht merkwürdig, wir erklären was gemeint ist. Züchter konzentrieren sich zunehmend darauf, Pferde mit extravaganten Gangarten zu züchten. Obwohl dieser Trend sicherlich auffällig ist, sollte die Aufmerksamkeit stattdessen auf die Hinterbeine gerichtet werden, statt auf das Heben der Vorderbeine. Was im ersten Moment schick aussehen mag, ist kein Indikator für gute Bewegung des Pferdes.

Bei einem korrekt gerittenen Pferd tritt das Hinterbein vor und unter den Bauch des Pferdes und erreicht die Spur des Vorderbeins. Das sogenannte Untertreten zeigt, dass das Gewicht des Pferdes auf die Hinterhand verlagert wurde und gleichzeitig ist das Pferd geschmeidig genug, um unter sich zu treten. Lasst euch nicht von einem prächtigen Pferd beeindrucken, dessen Rücken hohl ist und dessen Hinterbeine nicht korrekt mitarbeiten.

ein korrekt trainiertes pferd erkennt man an der aktivitaet der hinterbeine und nicht notwendigerweise an der hebung der vorderbeine. foto shutterstock
Ein korrekt trainiertes Pferd erkennt man an der Aktivität der Hinterbeine und nicht notwendigerweise an der Hebung der Vorderbeine. Foto: Shutterstock
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