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Die vier Schlüsselwörter für ein ordentliches Aufwärmen des Pferdes

Richtiges Aufwärmen vor dem Training ist wichtig. Foto: Archiv

Wie wärmst du dein Pferd am besten auf? Darüber berichtet Anja Thorup Jensen , sie ist cand. scient. mit Spezialisierung auf Pferdeverhalten und -wohlbefinden von Modernes Pferdemanagement ( "Moderne Hestehold").

Das korrekte Aufwärmen deines Pferdes und von dir selbst ist nämlich eine Kunst, die nicht nur für den einzelnen Ritt wichtig ist, sondern auch für die langfristige Erhaltung von dir und deinem Pferd eine Rolle spielt. Hier teilt Anja ihre Gedanken zur Ausführung und Bedeutung des Aufwärmens, und wir bieten dir eine Liste mit vier Ratschlägen, die dir helfen können, das Aufwärmen deines eigenen Pferdes zu optimieren.

MEHR LESEN: 6 Trainingstipps: Lehre dein Pferd entspannt Schritt zu gehen

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Optimiere dein Aufwärmen

Als ich selbst mit dem Reiten anfing, lernte ich, dass man das Pferd aufwärmen sollte, indem man es am langen Zügel im Schritt gehen lässt. Danach sollte man einige Zeit locker Leichttraben und dann ein wenig im Galopp lösen, eventuell im leichten Sitz, dazu nehmen. Nach einer Schrittpause, könnte man dann ins Training übergehen und Aussitzen im Trab und Galopp dazu nehmen.

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Ein geschmeidiges Pferd ist ein glücklicheres Pferd. Foto: Canva Pro

Heute sehe ich das Aufwärmen etwas anders und vor allem, wie unterschiedlich das Aufwärmen sein kann, abhängig von sowohl dem Pferd als auch dem Reiter. Denn es kann sehr individuell sein, welche Art von Aufwärmen sich am besten für das einzelne Pferd und den Reiter eignet, abhängig von den Herausforderungen, die sie haben, was das Ziel des Training ist, und auf welchem Niveau sie sind.

Rein physiologisch ist das Aufwärmen des Gewebes des Pferdes notwendig, um Verletzungen zu vermeiden, und es erfordert mindestens 15 Minuten leichte Bewegung, bevor die Sehnen und Bänder des Pferdes ihre volle Elastizität erreicht haben. Die leichte Bewegung wird auch die Muskulatur des Pferdes erwärmen, und da die Sauerstoffaufnahme der Muskeln von der Muskeltemperatur abhängt, wird das Aufwärmen auch die Sauerstoffversorgung der Muskeln sicherstellen – die entscheidend für ihre Leistungsfähigkeit ist.

Präzisiere dein Aufwärmen

Das Aufwärmen kann viel mehr sein als das. Zum Beispiel kann es eine gute Idee sein, an der Beweglichkeit der einzelnen Gelenke zu arbeiten – besonders wenn es Gelenke gibt, bei denen das Pferd oder der Reiter eine eingeschränkte Beweglichkeit haben. Ebenso kann es von Vorteil sein, auch ein wenig mit dem Nervensystem, der Koordinationsfähigkeit oder vielleicht der Konzentrationsfähigkeit zu arbeiten. Es kann auch sein, dass es bestimmte Muskelgruppen und/oder Bewegungen gibt, auf die es vorteilhaft ist, während des Aufwärmens besonders zu achten.

Die Übungen, die ich empfehle, sind Übungen, die den einzelnen Pferden und ihren aktuellen Bedürfnissen sowie den eventuellen Wünschen des Besitzers angepasst sind. Diese Übungen können vorteilhaft als Teil des Aufwärmens des Pferdes gemacht werden, das bereits auf dem Stallgang beginnt, unmittelbar bevor das Pferd gesattelt wird. Es ist sehr individuell, welche Übungen sinnvoll sind. Ein Beispiel, das für viele gut ist und den Rücken des Pferdes auf volle Bewegung vorbereitet, ist die Reflexdehnung, bei der man die Hand unter den Bauch des Pferdes führt. Hier aktiviert man die Nerven des Pferdes, so dass es reflexartig den Rücken hebt.

Denk an dein eigenes Aufwärmen

Ein weiterer interessanter Aspekt im Zusammenhang mit dem Aufwärmen ist das eigene Aufwärmen des Reiters. Viele Reiter sind sich ihrer eigenen Aufwärmroutine nicht so bewusst, wie sie es beim Pferd sind – oder darüber, wie wichtig sie eigentlich für ihr Reiten ist. Oft kann man das eigene Aufwärmen neben dem Pferd einbauen, wo es mehrere "gehende Übungen" gibt, die man gut machen kann, während man ein wenig mit dem Pferd herumläuft.

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Auch die Kondition kann von Vorteil trainiert werden, indem man ein wenig mit dem Pferd läuft, bevor man aufsteigt. Auf diese Weise spart man Zeit, während man gleichzeitig eine sanfte Aufwärmung des Pferdes erreicht. Wenn man dann auf dem Pferd sitzt, gibt es ebenfalls viele Übungen, die vorteilhaft gemacht werden können, während man im Schritt reitet. Das kann sein, die Schultern bis zu den Ohren zu ziehen und die Zehen in den Stiefeln zu spreizen. Einfache Übungen, die helfen können, dich vorzubereiten.

Bau das Aufwärmen über diese vier Schlüsselwörter auf

Optimiere dein Aufwärmen durch folgende Schritte

  1. Striegle und putze dein Pferd gründlich, bevor du den Sattel auflegst. Das wärmt dich selbst auf und regt die Blutzirkulation im Körper des Pferdes an.
  2. Lass dein Pferd als Erstes entspannen, wenn du aufsteigst. Das erreichst du, indem du gut vorwärts im Schritt mit leichter Zügelkontakt reitest. Auf diese Weise kommt auch die Oberlinie des Pferdes gut in Schwung.
  3. Mache dein Pferd geschmeidig, indem du Volten und andere Übungen einbaust, weiterhin mit leichtem Zügelkontakt. Beginne im Schritt und steigere dann langsam zum Trab und zuletzt zum Galopp.
  4. Jetzt kannst du anfangen, mehr Versammlung vom Pferd zu verlangen. Es ist wichtig, mit Übungen zu beginnen, die das Pferd kennt und gut beherrscht. Erst danach solltest du dich an die anspruchsvolleren Übungen wagen und Neues fordern.

S E G V

Die vier Schritte lassen sich zu der Merkregel SEGV zusammenfassen:

  • Striegle
  • Entspanne
  • Geschmeidigkeit
  • Versammlung

Das Einüben dieses kleinen Satzes kann es dir viel leichter machen, alles zu behalten. So kannst du sicher sein, deinem Pferd immer eine optimale Aufwärmung zu bieten und die besten Voraussetzungen für ein gutes Training zu schaffen.

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