Richard Vogel hat trotz seines jungen Alters bereits viele Jahre an Wettbewerben teilgenommen, und die letzten drei Jahre waren besonders erfolgreich. Während viele professionelle Reiter im Jahr 2020 aufgrund der Absage mehrerer großer Turniere und der Verschiebung der Olympischen Spiele eine Art Stillstand erlebten, erlebte der 26-jährige Springreiter sein sportliches Durchbruchsjahr. Seitdem hat sich seine Entwicklung fortgesetzt, und dann war er Teil des deutschen Sieges im Nationenpreis-Finale in Barcelona.
Richard Vogel stammt aus einer Reiterfamilie und reitet seit seiner Kindheit. Er wusste schon in jungen Jahren, dass sein oberstes Lebensziel darin besteht, im Reitsport professionell erfolgreich zu sein. Er entschied sich sogar, seine schulische Ausbildung vorzeitig zu beenden, um Vollzeitreiter zu werden. Im Alter von 19 Jahren begann er, für den legendären Springreiter Ludger Beerbaum zu arbeiten, was ihm völlig neue sportliche Möglichkeiten eröffnete, die er zuvor nicht gehabt hatte.
Nach weniger als zwei Jahren hatte Vogel Erfolge erzielt und gezeigt, dass er mit vielen verschiedenen Pferden, sowohl jungen als auch erwachsenen, leistungsfähig war. Bereits im Alter von nur 21 Jahren verließ er Beerbaum und machte sich selbstständig. In der anfänglichen Zeit als Selbstständiger ritt er fast ausschließlich junge Pferde. Die Ausnahme war der Wallach Lesson Peak, den Vogel nach seiner Trennung von Beerbaum weiterhin reiten durfte. Mit Lesson Peak gewann er unter anderem die deutsche U25-Meisterschaft, während er außerdem junge Pferde auf Spitzenniveau trainierte.
Im Jahr 2020 begann Vogel, sich international einen Namen zu machen, und er kletterte um mehr als 600 Plätze in der FEI-Weltrangliste nach oben. Seitdem setzt er seinen Aufstieg in der Rangliste fort und steht derzeit auf Platz 16. Im Jahr 2021 präsentierte er seine Arbeit mit jungen Pferden auf der größten Bühne, bei der Weltmeisterschaft für junge Pferde, wo er zwei 7-jährige Pferde vorstellte. Ein 8. Platz mit Junior Kannan und ein 10. Platz mit Looping Luna zeigten das große Talent sowohl des Reiters als auch der Pferde, und im Alter von 24 Jahren hatte Vogel bewiesen, dass er ein Reiter war, den man in Zukunft genau beobachten sollte.
In diesem Jahr hat Vogel seine noch junge Karriere auf neue Höhen gebracht. Im April nahm er erstmals am Weltcupfinale teil und erreichte einen beeindruckenden 8. Platz. Dort ritt er United Touch S, den er seit dem letzten Jahr unter dem Sattel hat. Der 11-jährige Hengst hat sich allmählich als eines von Vogels Top-Pferden etabliert, und ihre Zusammenarbeit erreichte kürzlich einen neuen Höhepunkt. Das Nationenpreisfinale endete am 1. Oktober, und hier gehörten Vogel und United Touch zu den drei deutschen Paaren, die die entscheidende Runde fehlerfrei überstanden und somit den Sieg für das deutsche Team sicherten. Vogel war auch mit dem 9-jährigen Cepano Baloubet erfolgreich und gemeinsam gehören sie zu den zehn besten Paaren der Welt.
Richard Vogel ist einer der vielversprechendsten jungen Springreiter von heute, und obwohl er sein Heimatland bei den Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen noch nicht vertreten hat, dürfte dies nur eine Frage der Zeit sein. Insbesondere seine Fähigkeiten, junge Pferde auf höchstem Niveau zu bringen und auf Spitzenebene mit vielen verschiedenen Pferden zu punkten, sind entscheidend für langfristigen Erfolg in der Reitsportwelt. Wenn seine Karriere weiterhin das gleiche Tempo beibehält wie bisher, wird es nicht lange dauern, bis er sich an die Spitze arbeitet.