Vielleicht kennst du den Begriff Curlingeltern? Im Sport Curling fegt man intensiv mit einem Besen vor einem großen Stein her, damit er leichter über das Eis gleitet. Der Sport hat dem Begriff „Curlingeltern“ seinen Namen gegeben, und mit dem Besen und dem Stein im Hinterkopf erkennt man schnell, dass der Begriff Eltern beschreibt, die alles tun, um das Leben ihrer Kinder zu erleichtern. In diesem Artikel werden wir uns die Anzeichen dafür ansehen, ob man als Pferdebesitzer vielleicht auch ein Curlingbesitzer ist.
Liebe Pferdeleute: Es gibt wirklich viele Ähnlichkeiten zwischen Curlingeltern und Pferdebesitzern. Viele von uns neigen dazu, unsere Pferde in Watte und Baumwolle zu packen, ihre Zähne zu bürsten und ihre Pferdeäpfel per Hand zu sortieren. Bist du (auch) einer von ihnen? Lies weiter und finde heraus, ob du dich in einigen dieser Punkte wiedererkennen kannst. Wir hoffen, dass sie dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern – und denk dran; es ist spaßig und liebevoll gemeint.
1. Bist du der Typ, der seinem Pferd Glocken und Gamaschen anlegt, wenn es auf die Weide geht? Und hier sprechen wir gerne von zwei Paaren Glocken an jedem Huf. Wenn du könntest, würdest du dein Pferd wahrscheinlich auch in Luftpolsterfolie einwickeln, denn deine größte Angst ist, dass es sich auf der Weide verletzt.
2. Ist die Einstreu deines Pferdes niemals sauber genug? Und verbringst du mehr als 30 Minuten damit, den Stall auszumisten, und ist er sauberer als ein Fünf-Sterne-Hotel in Herning? Für einen Curlingbesitzer kann der Stall nicht sauber genug sein, und hier sprechen wir von handverlesenem Einstreu – du würdest schließlich auch nicht selbst in Pferdeäpfeln schlafen wollen, oder?
3. Packst du dein Pferd schon Anfang September in das erste Decke? Um Gottes willen – das arme Tier darf ja nicht frieren! Du überprüfst täglich die Wettervorhersage und berechnest selbst den Chillfaktor mit deinen komplizierten Berechnungen aus Angst, das Pferd könnte frieren. Und Regen ist absolut tabu, dann bekommt das Pferd drinnen erst einmal eine Behandlung unter der Wärmelampe.
4. Bist du auf dem neuesten Stand mit Hi-Tech-Ausrüstung und Pferde-Wellness? Und kommt dein Pferd mindestens einmal im Monat in den Spa und aud ein Wasserlaufband? Nichts ist gut genug für das Pferd, und dann ist es egal, ob du dafür einen zusätzlichen Kredit aufnehmen oder den Sommerurlaub für eine Wärmetherapiedecke mit LED-Licht und Magnettechnologie streichen musst. Nichts Geringeres ist akzeptabel!
5. Erhält dein Pferd mehr als vier verschiedene Arten von Ergänzungsfutter? Und misst du das Futter mit einer Waage? Das Pferd kann nicht ohne Biotin, Elektrolyte, Magnesium, B-Vitamin und Immunbooster leben. Dazu kommt stärke- und zuckerfreies Futter und Mash, das in kleinen Eimern eingeweicht werden soll. Die Karotten werden in Scheiben geschnitten und die Äpfel halbiert – natürlich!
6. Du hast den Tierarzt auf Kurzwahl. Und du wunderst dich, warum Facebook immer wieder vorschlägt, dass ihr Freunde werdet. Aber das ist eigentlich egal, denn du hast dich schon belesen und er/sie muss es dir nur nochmal bestätigen – denn du hast die Diagnose ja schon gestellt.
7. Du bist der Grund, warum dein Schmied Richtlinien für die Telefonzeiten erstellt hat. Wenn es nach dir ginge, könnte er/sie rund um die Uhr ausrücken und dein Pferd beschlagen. Und natürlich bist du bei jedem Beschlagen dabei, um dein Pferd am Huf zu halten und ihm über die Wange zu streichen.
8. Deine Ausrüstung und deine Kleidung sind immer blitzsauber. Generell umgibt dich einfach ein Duft von Ariel – und deinem Pferd. Mehrmals in der Woche bekommt es eine Runde mit Show-Shine und Detangler-Spray, sodass kein einziges Haar falsch sitzt. Und natürlich hast du es schon mehrmals im Oktober geschoren.
9. Liebste/r? Wer ist das? Ach ja, die Person, die du ab und zu siehst. Es ist natürlich klar, dass das Pferd immer an erster Stelle steht und bei dem geringsten Anzeichen von Lahmheit oder Husten sagst du gerne einen Kinobesuch ab, um direkt in den Stall zu fahren.