Wenn dein Pferd in Boxenhaltung lebt, hast du dich wahrscheinlich schon einmal gefragt, welche Einstreu am besten - und am günstigsten - ist. Vieles hängt natürlich davon ab, ob du ein Boxenschweinchen hast oder ein Pferd, das die Haufen penibel in einer Ecke stapelt. In jedem Fall solltest du darüber nachdenken, welche Art von Einstreu für dein Pferd am besten geeignet ist und ob die Einstreu die gewünschte Leistung erbringt.
Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Arten von Boxeneinstreu und beziehen uns dabei auf die Einschätzungen von Experten zur Saugfähigkeit und zum Preis der Materialien. Gleichzeitig werden wir aufzeigen, welche Art von Einstreu am besten für Pferde geeignet ist, die sauber sind, und welche für Pferde, die Boxenschweinchen sind. Im Laufe des Artikels gehen wir auch auf die Einstreuarten und ihre gesundheitlichen Vorteile ein, wenn ein Pferd z. B. unter schlechten Hufen oder Allergien leidet.
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In erster Linie sollte gute Einstreu dafür sorgen, dass das Pferd weich liegt. Die Matratze sollte federnd sein und nachgeben, wenn sich das Pferd hinlegt oder aufsteht. Gleichzeitig sollte sie tief genug sein, damit sich das Pferd nicht die Beine oder Ellenbogen aufschürft. Die Unterlage sollte auch eine isolierende Wirkung haben, um die Kälte vom Boden abzuhalten und das Pferd warm zu halten. Und nicht zuletzt muss sie trocken sein. Der Ammoniak aus dem Urin des Pferdes muss von der Unterlage absorbiert und eingekapselt werden, damit er nicht in den Huf eindringen und Schaden anrichten kann. Das ist alles eine Wissenschaft für sich.
Außerdem ist kein Pferd wie das andere. Manche Pferde äppeln überall in der Box und durchwühlen es auch noch, ebenso mit Urinflecken. Andere Pferde sind sehr sauber und achten darauf, sie jeden Tag an derselben Stelle zu platzieren. Diese Unterschiede in der Sauberkeit der Pferde führen dazu, dass eine Art von Einstreu gut für den sauberen Pferdetyp geeignet ist, während andere besser für einen unordentlichen Pferdetyp geeignet ist, sowohl im Hinblick auf die Hygiene als auch nicht zuletzt auf den eigenen Geldbeutel.
Schließlich ist da noch die Frage nach Ihrer Sauberkeit.Bist du der Typ, der lieber jeden Tag die Pferdeäppel und den Urin des Pferdes entfernt? Oder baust du eher eine Matte in der Box auf? Die Intervalle bis zum nächsten Misten haben auch einen großen Einfluss darauf, für welche Art von Einstreu dein Pferd am besten geeignet ist.
Schauen wir uns zunächst die verschiedenen Einstreumaterialien, ihre Vor- und Nachteile und nicht zuletzt die gesundheitlichen Aspekte an.
Hobelspäne sind eine der am häufigsten verwendeten Einstreuarten in dänischen Ställen. Die Späne werden in der Regel aus Nadelholz hergestellt und sind in grober und feiner Ausführung erhältlich. Späne ergeben eine schöne helle Box mit einem frischen Duft von Holz. Sie lassen sich relativ leicht misten und können dann bis zu 250 % Feuchtigkeit aufnehmen.
In manchen Fällen können Späne den Ammoniakgeruch nicht vollständig beseitigen. Wenn du also ein Pferd hast, das nur in die Box pinkelt, oder wenn du es vorziehenst einen dicken Boden zu bauen, sind Späne vielleicht nicht die beste Wahl.
Saugt gut, sorgt für eine helle und angenehme Stallumgebung, leicht zu misten, gut geeignet für Pferde, die relativ sauber sind.
Der Geruch von Urin kann auffällig sein, wenn nasse Stellen nicht täglich entfernt werden. Wir raten daher davon ab, Holzspäne als einziges Material für die Unterlage zu verwenden.
Holz- und Strohpellets sind feingemahlene Späne, die getrocknet und gepresst werden. Es gibt sie in verschiedenen Größen (6 mm und 8 mm). 8 mm ist vorzuziehen, da sie den meisten Urin aufnehmen können. 1 Kubikmeter Holzpellets kann mehr Urin aufnehmen als 9 Kubikmeter Holzspäne, daher sind Holzpellets ideal in Kombination mit anderen Einstreuarten oder als Einstreu für Pferde, die viel in der Box urinieren.
Viele Pferdehalter machen den Fehler, die Pellets einzuweichen, bevor sie sie in die Box legen. Das ist nicht sinnvoll, da man den Holzpellets damit die Fähigkeit nimmt, Flüssigkeit aufzunehmen.
Geeignet für Pferde, die viel in der Box urinieren und bei denen man eine Matte aufbauen möchte. Sie sind sehr leicht zu misten.
Bei trockenem Wetter können sie sehr staubig sein und sind daher nicht für Pferde mit Allergien geeignet.
Torf ist ein etwas technischeres Produkt und erfordert, dass man weiß, wasman tut. Es ist kein neues Produkt, denn es wird seit Generationen als Substrat in Kuh- und Pferdeställen verwendet, und das hat einen guten Grund. Torfeinstreu hat eine enorme Saugfähigkeit, die bis zum 10-fachen ihres Eigengewichts beträgt.
Da Torf keine Zellulose enthält, wird der Stickstoff nicht, wie bei Holzpellets und Hobelspänen, für die Kompostierung verwendet, sondern direkt als Dünger abgegeben. Das bedeutet, dass viele Landwirte Ihre gebrauchte Erde gerne als Bodenverbesserungsmittel verwenden.
Torf eignet sich technisch gesehen am besten für den Aufbau einer Matte, wobei es wichtig ist, dass du den Boden über mehrere Wochen schichtweise aufbaust. Wenn das gelingt, hat das Pferd eine widerstandsfähige und trockene Liegefläche.
Gute Basis, minimale Geruchsbildung und hypoallergene Eigenschaften.
Es handelt sich um eine teurere Form der Einstreu, und die Umgebung im Stall ist etwas dunkel.
Stroh ist wahrscheinlich die Art von Einstreu, an der sich die Geister am meisten scheiden. Die einen mögen es, weil es dem Pferd rund um die Uhr etwas zum Kauen bietet und nicht so viel Pflege im Alltag erfordert. Andere mögen die fettigen Eigenschaften des Strohs und die geringere Saugfähigkeit nicht so gerne.
Stroh ist für Pferde geeignet, die viel Zeit im Stall verbringen und beschäftigt werden müssen. Studien haben gezeigt, dass ein Pferd auf Stroh 13 Stunden pro Tag beschäftigt ist, während Pferde auf anderen Bodenbelägen im Durchschnitt nur 3 Stunden pro Tag beschäftigt sind.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die das tägliche Ausmisten nicht ertragen können, ist Stroh genau das Richtige für dich. In einigen Strohställen wird der Boden nur etwa alle 14 Tage gemistet. In der Zwischenzeit wird jeden Tag frisches Stroh eingestreut.
Es gibt Pferde, die nicht auf Stroh stehen können. Sie fressen alles auf, und bekommen eine Darmverstopfung, die zu Koliken führen kann, oder sie sind allergisch gegen Staub. Wenn dein Pferd viel von der Matratze frisst, achte darauf, ob es sich um Weizen- oder Gerstenstroh handelt. Weizenstroh ist weniger schmackhaft, so dass dein Pferd weniger davon fressen wird.
Stroh hat den Ruf, schlecht für die Hufe zu sein, da es nicht so saugfähig ist wie z. B. Holzpellets oder Hobelspäne und daher die Ammoniakdämpfe nicht so gut einkapseln kann. Wenn dein Pferd mit schlechten Hufen oder einer Neigung zu saurem Reflux haben, raten wir von Stroh ab.
Extra lange Kauzeit und daher geeignet für Pferde mit langem Boxenaufenthalt.
Sollte nicht für empfindliche Pferde oder Pferde mit Allergien oder schlechter Hufqualität verwendet werden. Das Stroh nimmt viel Platz auf dem Mist ein und erfordert oft eine Maschine, um den Boden richtig zu misten.
Hanfstroh hat eine sehr hohe Absorptionsfähigkeit. Die Einstreu kann bis zu 500% absorbieren und schafft eine gute, federleichte Oberfläche, die schonend für die Hufe des Pferdes ist. Der Anbau des Hanfs ist pestizidfrei und daher auch für Allergiker Pferde geeignet. Hanf ist in vielen Fällen eine preiswertere Variante und eine gute Alternative zu Spänen. Da Hanf in einer etwas gröberen Qualität als z.B. Hobelspäne angeboten wird, kann er an empfindlichen Stellen kleine Kratzer verursachen.
Hanfstroh eignet sich gut zum Aufbau einer Matte und wenn man täglich mistet. Er riecht nicht so wie Späne in Boxen, in denen viel Urin vorhanden ist.
Kann bei täglichem Misten und zum Aufbau einer Matte verwendet werden.
Die Textur ist etwas gröber, sodass sie an empfindlichen Stellen Kratzer verursachen kann.
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