Viele Pferdeliebhaber mögen Hunde und besitzen vielleicht auch einen oder zwei. Einige nehmen sie gerne mit zum Pferd, und es scheint sogar, als wären ihr Pferd und Hund gute Freunde. Genau das hat ein Forscherteam untersucht und ihre Forschung zeigte, dass die beiden unterschiedlichen Tierarten einander verstehen und sich im Spiel vertrauen.
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Die Studie wurde von einem Forscherteam in Italien an der Universität von Pisa durchgeführt, wo sie die Beziehung zwischen den beiden Tierarten untersuchten. Um dies zu tun, haben die Forscher 20 verschiedene Videos von Pferden und Hunden, die zusammen spielen, genau analysiert und verschiedene Muster beobachtet.
Das Forscherteam analysierte 20 Videos von spielenden Pferden und Hunden, um die Beziehung zwischen den beiden Tierarten zu untersuchen.Sowohl Pferde als auch Hunde setzen bewusst ihre eigenen Fähigkeiten herab, um auf Augenhöhe miteinander zu spielen. Der Hund verzichtet dabei beispielsweise darauf, seine Zähne oder Krallen einzusetzen, während das Pferd sich hinlegt oder bückt. Auf diese Weise gestalten die Tiere das Spiel fairer. Man kann das mit einem Erwachsenen vergleichen, der einem Kind beim Wettrennen einen Vorsprung gewährt, um den Wettbewerb ausgeglichener zu machen.
Dies ist sehr interessant, da das Pferd von Natur aus ein Fluchttier und Hunde Raubtiere sind. Aber wenn sie zusammen spielen, wird dies 'vergessen', und sie sind plötzlich auf der gleichen Ebene. Das ist ziemlich besonders zu sehen, da es deutlich zeigt, dass die Tiere daran interessiert sind, miteinander zu spielen und sich gegenseitig vertrauen. Man kann vor allem sehen, dass die Tiere einander vertrauen, wenn sie sich auf den Rücken legen, da dies eine sehr verletzliche Position für ein Tier ist.
Veronica Maglieri erklärte, als Teil des Forscherteams, dem online Magazin "The Horse" gegenüber: „Wäre es keine Spielsituation, wäre es für die Tiere gefährlich. Also allein die Tatsache, dass sie dies tun, zeigt, dass sie blind aufeinander vertrauen.“
Die Forschung zeigt auch, dass Pferde und Hunde sich tatsächlich gegenseitig spiegeln und das ausführen, was als schnelle Gesichtsmimik beschrieben wird, bei der die Tiere die Gesichtsausdrücke des anderen in weniger als einer Sekunde nachahmen. Dies scheint eine Rolle dabei zu spielen, wie die Tiere ihre Stimmung während des eigentlichen Spiels kommunizieren.
Darüber hinaus entdeckten die Forscher auch das, was sie als entspanntes offenes Maul beschreiben, was ein verbreiteter spielerischer Gesichtsausdruck bei Säugetieren ist und zeigt, dass die Tiere sich in der Situation wohl fühlen und gerne spielen wollen.
Die Schlussfolgerung der Forscher ist daher, dass Pferde und Hunde sich gut verstehen und deshalb zusammen spielen können, ohne dass das Spiel für einen von ihnen zu heftig wird. Dieses Ergebnis zeigt also, dass Pferde und Hunde dieselbe Spielsprache haben. Das führt die Forscher zu der Frage, ob auch andere Säugetiere diese Spielsprache verstehen können und ob sie demnach eine universellere Spielsprache sein könnte, als bisher angenommen.
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