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Kann es ein Zeichen von Lahmheit sein, wenn der Sattel rutscht?

Der Sattel kann offenbaren, dass das Pferd lahm ist. Foto: Canva Pro

Es kann eine ziemlich schwierige Aufgabe sein, einen Sattel richtig auf das Pferd anzupassen. Pferdebesitzer können sich schnell arm kaufen an allerlei Ausrüstung, wie Pads, verschiedenen Gurten und mehr, aber nichts hilft. Ein Termin beim Sattler soll helfen den Sattel anzupassen, doch der Sattel will einfach nicht richtig liegen beim Reiten. Aber es kann auch einen anderen Grund dafür geben, dass der Sattel des Pferdes rutscht. Die Forschung zeigt nämlich, dass vor allem Lahmheit in den Hinterbeinen ein Grund dafür sein kann, dass der Sattel beim Reiten rutscht.

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So gingen die Forscher vor

Über den Zeitraum eines Jahres bewerteten die Forscher Line Greve und Susan Dyson die Gangarten von insgesamt 128 Pferden und verglichen den Grad der Lahmheit mit dem Rutschen des Sattels auf dem Pferd. Im Verlauf des Projekts wurde jedes Pferd von zwei verschiedenen Reitern für 30 Minuten geritten – der eine war der Besitzer des Pferdes und der andere ein fremder, erfahrener Reiter.

Die Forscher verwendeten eine Skala von 0-8, wobei 0 einen guten Gang bedeutet. Gleichzeitig führten sie eine Bewertung durch, wie stark der Sattel auf einer Skala von 0-2 rutschte. 0 bedeutet, dass der Sattel in keiner Gangart rutscht. 1 bedeutet, dass der Sattel im Trab und/oder Galopp rutscht. 2 zeigt an, dass der Sattel deutliche Anzeichen des Rutschens im Trab und Galopp aufweist – so sehr, dass der Reiter anhalten muss, um den Sattel anzupassen.

Gleichzeitig beurteilten Greve und Dyson die Lahmheit und das Rutschen des Sattels im Trab sowohl im Aussitzen als auch im Leichttraben auf beiden Diagonalen sowie in Kreisen.

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Das Ergebnis ist eindeutig

Nach längerer Untersuchung kamen die Forscher zu folgenden Zahlen:

  • 11 Pferde waren in Ordnung.
  • 26 hatten Lahmheit in den Vorderbeinen.
  • 20 litten unter Schmerzen im Lendenbereich und Rücken.
  • 71 hatten Lahmheit in den Hinterbeinen.
  • Die Lahmheit wurde von 1-6 eingestuft. Die häufigste Lahmheit lag bei Grad 2.
  • 38 der lahmen Pferde hatten einen rutschenden Sattel erlebt.
  • Keines der gesunden Pferde wurde mit einem rutschenden Sattel geritten. Das Gleiche galt für die Pferde mit Schmerzen im Rücken und Lendenbereich.

Ursache-Wirkung-Zusammenhang verstehen

Um eine mögliche Ursache für einen rutschenden Sattel zu finden, entschieden die Forscher, den Pferden mit Lahmheit in den Hinterbeinen ein leichtes Schmerzmittel zu geben, um zu sehen, ob es einen Einfluss auf den Sattel hatte. Es stellte sich heraus, dass bei 97 Prozent der Pferde der Sattel nicht mehr rutschte, sobald die Schmerzen der Lahmheit beseitigt wurden.

„Der Reiter war sehr überrascht, dass fast alle Fälle von rutschenden Sätteln verschwunden waren, in dem Moment, in dem die Pferde nicht mehr lahmen. Das zeigt, wie viel Einfluss Lahmheit auf das gesamte Bewegungssystem des Pferdes haben kann und wie wichtig es ist das Pferd stets ganzheitlich zu betrachten“, sagt Greve.

Andere Funde in der Untersuchung

Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Sattel eher dazu neigte zu rutschen, je leichter die Reiter waren. 86 Prozent der Pferde mit Lahmheit in den Hinterbeinen und einem rutschenden Sattel erlebten, dass der Sattel in die Richtung rutschte, aus der die Lahmheit kam. Der Sattel neigte auch stärker dazu zu rutschen, wenn das Pferd in Kreisen geritten wurde, anstatt in geraden Linien, unabhängig von der Lahmheit. Rutschende Sättel waren im Leichttraben ausgeprägter als beim Aussitzen und deutlich reduziert, wenn ohne Steigbügel geritten wurde. Zudem gab es keinen Zusammenhang zwischen dem Grad der Lahmheit und dem Rutschen des Sattels.

Quellen


L. Greve & S. J. Dyson: An investigation of the relationship between hindlimb lameness and saddle slip
The Horse: Saddle Slip as an Indicator of Hind-Limb Lameness

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