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Von Fitness zum Reiten: Fitnessausrüstung, die im Stall verwendet werden kann

Ellen und ihr Pferd Picasso mit Aquatasche. Foto: Ellen Sauer

Pilates- und Trainingsbälle sind wahrscheinlich nicht das Erste, was du mit dem Stall in Verbindung bringst. Aber tatsächlich können diese – und viele andere Dinge aus dem Fitnessstudio – auch im Stall Verwendung finden. Lies weiter und erfahre mehr darüber, was und wie!

Auch lesen: Gleichgewicht, Kraft und Beweglichkeit. Sollte dein Pferd Pilates machen?

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Vielleicht hast du schon einmal einen großen Pilatesball bei der Bodenarbeit mit deinem Pferd benutzt. Es gibt jedoch noch weitere Fitnessgeräte, die du in deinem täglichen Training mit deinem Pferd nutzen kannst. Hier sind fünf Vorschläge von Fitnessgeräten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die du und dein Pferd in euren Alltag integrieren könnt.

1. Fitnessmatten

Du kannst sowohl die ganz dünnen Yogamatten als auch die etwas dickeren Matten verwenden. Lege die Matte auf den Reitplatz oder in die Halle und lass dein Pferd daran schnuppern, bevor du es darauf treten lässt. Für einige Pferde kann es beängstigend sein, zu spüren, wie sich der Untergrund plötzlich verändert. Dies fordert die kleinen Muskeln im Körper deines Pferdes heraus, wenn es das Gleichgewicht halten muss. Aber benutze nicht die teuerste Matte, die du hast, da sie leicht beschädigt werden kann – besonders wenn das Pferd mit den Hufen darauf kratzt, um sie zu untersuchen, oder Hufeisen trägt.

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Das Pony Fazion übt es auf der Matte zu stehen. Foto: Ellen Sauer

Wenn dein Pferd sich damit wohl fühlt, auf der Matte zu stehen, kannst du schrittweise weiter darauf aufbauen. Du könntest zum Beispiel versuchen, die Balance deines Pferdes auf der Matte zu fordern, indem du es aufforderst, ein Bein zu heben oder Dehnübungen zu machen. Experimentiere mit Übungen, die du normalerweise von deinem Pferd am Boden verlangst. Du kannst auch testen, ob es einen Unterschied macht, ob dein Pferd ein, zwei, drei oder alle vier Beine auf der Matte hat. Außerdem kannst du mit dem vollständigen Ausrollen oder Zusammenfalten der Matte spielen und beobachten, wie sich das auf den Körper deines Pferdes auswirkt.

Hat die Matte eine auffällige Farbe, kann sie auch als Umwelttraining für viele Pferde dienen. Du kannst daher auch damit experimentieren, sie an verschiedenen Stellen in der Halle oder auf dem Reitplatz zu platzieren. So wird dein Pferd plötzlich merken, dass die sonst bekannten Umgebungen anders aussehen. Dies kann dazu beitragen, die Aufmerksamkeit und Konzentration deines Pferdes zu stärken, sobald es erkennt, dass das ablenkende Element nicht gefährlich ist."

Was ist Propio Training?

Die Übung mit Fitnessmatten ist ein Schlüsselelement, um die Wahrnehmungsfähigkeit deines Pferdes zu verbessern. Diese Wahrnehmung umfasst, wie wir und die Pferde unsere Umwelt mit Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen erleben.

Das Ziel des Proprio-Trainings ist es, die Koordinations- und Balancierfähigkeit deines Pferdes zu fördern. Dies geschieht durch die Stärkung seines Körperbewusstseins mittels sensomotorischer Übungen, die sowohl am Boden als auch im Sattel durchgeführt werden. Ein gesteigertes Körperbewusstsein kann auch das geistige Training vieler Pferde anregen, da sie plötzlich lernen müssen, ihren Körper auf eine andere Art und Weise zu nutzen und zu spüren, als sie es normalerweise tun.

Der Begriff 'Proprio' ist eine Kurzform von Propriozeption. Die Propriozeption ist eine Art von Gelenksinn, der dem Gehirn mitteilt, wie unsere Gliedmaßen in bestimmten Situationen reagieren sollten, basierend auf den sensorischen Eindrücken, die es empfängt. Das Gehirn verarbeitet diese Informationen und leitet sie weiter, um dem Körper beispielsweise zu sagen, wo unsere Beine positioniert werden sollten, je nachdem, welchen Eindruck der Untergrund vermittelt. Einige Körperstellen verfügen über eine höhere Dichte an Rezeptoren, was sie besonders geeignet für Proprio-Training macht. Bei Pferden sind zum Beispiel die hinteren Bereiche der Hufe reich an sehr empfindlichen Rezeptoren."

2. Pilates Ball

Viele Pferdefreunde kennen sicherlich den erheiternden Anblick, wenn ein Pferd einem großen Pilatesball hinterherjagt. Wenn das Pferd sich dabei sicher fühlt und selbst den Ball sucht, kann ein Gymnastikball nicht nur für Spaß sorgen, sondern hat auch einen ernsthaften Nutzen! Die Einbeziehung eines solchen Balls in eure Trainingsroutine kann dazu beitragen, dass dein Pferd neugieriger wird, zum Beispiel wenn es den Ball mit der Nase anstupst. Darüber hinaus fördert es die Beweglichkeit deines Pferdes, wenn es sich stark bewegen muss, um den Ball anzustoßen.

Allerdings erfordert der Ball eine schrittweise Gewöhnung. Achte darauf, dass dein Pferd nicht in den Ball beißt. Ebenso solltest du darauf achten, dass dein Pferd nicht zu ruppig mit dem Ball spielt, indem es zum Beispiel darauf trampelt oder kratzt, da der Ball sonst leicht beschädigt werden kann oder unter das Pferd geraten kann.

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Das Spielen mit einem Pilatesball kann die Mobilität des Pferdes fördern und seiner Neugier wecken. Foto: Malgré Tout

Natürlich sollte das Pferd nie ohne Aufsicht mit dem Ball spielen! Wenn du deinem Pferd den Ball zeigst, gehe behutsam vor. Viele Pferde können durch das Aussehen und das Rollen des Balls zunächst erschreckt werden. Probier es aus – und beteilige dich ruhig am Ballspiel mit deinem Pferd! Auf diese Weise kann es auch dazu beitragen, die Bindung zwischen euch zu stärken, wenn ihr euch gegenseitig den Ball zuspielt – auch wenn das vielleicht ein wenig Übung erfordert (besonders, wenn du selbst kein geborener Fußballspieler bist).

Einsatz des Pilatesballs für Reiter

Falls dein Pferd nicht so viel Freude am Spielen mit dem Pilatesball hat, könntest du selbst versuchen, mit ihm zu trainieren. In unserem Artikel mit Lene Theill findest du mehr dazu, inklusive wertvoller Tipps zum Reitertraining von Lene Theill, einer erfahrenen Reiterin, Physiotherapeutin und Personal Trainerin.

3. Bälle zwischen Reiter und Sattel

Anders als der Pilatesball eignen sich die kleinen Bälle zur Förderung des Körperbewusstseins des Reiters. Diese kleinen Bälle werden unter dem Gesäß des Reiters im Sattel platziert und helfen dir, dein Becken zu aktivieren und deine Sitzposition zu verbessern.

Während du im Schritt aufwärmst, kannst du versuchen, die kleinen Bälle genau unter deinen Sitzknochen zu positionieren. Dadurch entspannen sich die Muskeln um die Sitzknochen und Oberschenkel, was es dir erleichtert, deine Beine um das Pferd herumzuführen und entspanntes, langes Bein zu haben. Zudem förderst du dadurch eine aufrechtere Haltung, was zu einer besseren und gesünderen Sitzposition im Sattel führt, zum Nutzen für dich und dein Pferd.

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Platziere die kleinen Bälle unter deinen Sitknochen, zwischen Po und Sattel. Wenn sie korrekt platziert sind, sitze im Sattel wie du es normalerweise tun würdest. Foto Cæcilie Kallehave Jensen

4. Massagegerät

Massage ist nicht nur etwas für Menschen, sondern auch für dein Pferd. Sicherlich wird es eine Massage mit einem speziellen Massagegerät genießen – natürlich ersetzt es nicht die professionelle Massage durch einen ausgebildeten Pferdemasseur, sondern dient vielmehr als Ergänzung zur täglichen Pflege und dem Training.

Du kannst sogar experimentieren, es in eure Bodenarbeit oder vor dem Reiten einzubeziehen. Obwohl Massage auf viele Pferde beruhigend wirkt, kann sie auch dazu genutzt werden, dein Pferd vor der Bodenarbeit zu aktivieren, da sie die Durchblutung anregt. Bevor du startest, solltest du jedoch herausfinden, wie und wo du dein Pferd massieren kannst, um Verletzungen zu vermeiden. Bei Bedarf kannst du dies von einem qualifizierten Körpertherapeuten erlernen.

Vorteile von Massage

  • Steigert und verbessert die Durchblutung 
  • Erhöht die Lymphzirkulation
  • Erhöht die Körpertemperatur
  • Senkt den Blutdruck (durch Beeinflussung des autonomen Nervensystems)
  • Verbessert die Elastizität von Muskeln und Sehnen
  • Vorbeugung gegen verschiedene Probleme im Bewegungsapparat
  • Fördert die Bindung und Nähe zwischen dir und deinem Pferd

Bei der Verwendung eines Massagegeräts während der Bodenarbeit mit deinem Pferd, sei vorsichtig. Zeigt es Anzeichen von Unbehagen, hör sofort auf und handle entsprechend – möglicherweise ist eine tierärztliche Untersuchung erforderlich. Vermeide Massagen – mit oder ohne Gerät – direkt nach dem Training, da diese für die Muskeln des Pferdes schmerzhaft sein können.

Wenn dein Pferd es zulässt, kannst du das Massagegerät sanft über sein Fell führen und beobachten, ob du verschiedene Körperregionen durch die Berührung stimulieren kannst. Achte darauf, ob sich die Bewegungen deines Pferdes ändern. Sie könnten intensiver und kräftiger werden oder auch das Gegenteil.

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Es gibt viele verschiedene Massagegeräte, die du dan deinem Pferd verwenden kannst. Sprich mit einem professionellen Therapeuten, bevor du sie benutzt. Foto Shutterstock

5. Aquabag

Der Aquabag, ursprünglich entwickelt, um die Beweglichkeit von professionellen Ringern in Bulgarien zu verbessern, wird normalerweise mit Sand gefüllt. Die Version für Pferde sollte jedoch mit Wasser befüllt werden. Es mag ungewöhnlich erscheinen, ein Gerät aus dem Ringkampf für dein Pferd zu verwenden, aber der Aquabag ist eine sanfte Trainingsmethode.

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SEI BEI JEDER ART VON PFERDETRAINING UMSICHTIG UND BEDACHT, BESONDERS WENN ES ETWAS NEUES FÜR DEIN PFERD IST.

Wenn du beabsichtigst, dein Pferd anzureiten, umzuschulen oder lediglich seine Rückenmuskulatur behutsam zu stärken, probiere einen Aquabag aus. Dieser lässt sich leicht mit Wasser befüllen und erreicht ein Gewicht bis zu 17 kg.

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Ein Aquabag kann ein sanfter Weg sein, um das Pferd zu trainieren. Foto: Ellen Sauer
  • Lass dein Pferd zunächst den Aquabag beschnuppern und lege ihn ohne Gewicht auf, eventuell auch ohne Sattel. Entferne den Aquabag wieder, wenn dein Pferd ruhig und vertraut damit ist. 
  • Halte den Aquabag stets fest und habe idealerweise jemanden zur Hilfe, der das Pferd hält. So kannst du den Aquabag schnell entfernen und das Pferd beruhigen, falls es reagiert.
  • Wenn das Pferd sich daran gewöhnt hat, den Aquabag zu tragen, versuche, einen Sattel aufzulegen und den Aquabag darauf zu platzieren. Fordere das Pferd auf, sich zu bewegen, und befestige den Aquabag locker am Sattel.
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  • Sobald dein Pferd sich damit wohlfühlt, wiederhole den Vorgang mit Wasser im Aquabag. Du musst ihn nicht sofort komplett füllen – besonders nicht am Anfang. Experimentiere und finde heraus, was für euch beide am besten funktioniert.
  • Berücksichtige, dass dein Pferd sowohl auf das Gewicht als auch auf das Plätschern des Wassers im Aquabag reagieren kann.Sobald dein Pferd daran gewöhnt ist, den Aquabag zu tragen, kannst du wie gewohnt weiter trainieren und seine Rückenmuskulatur aktivieren, zum Beispiel durch Arbeit über Stangen. Da der Aquabag Wasser auf beiden Seiten enthält, fordert er von deinem Pferd Körperbewusstsein, Bauchmuskulatur, Koordination und Balance – eine herausfordernde Übung. Weshalb du nicht zu lange mit dem Aquabag trainieren solltest.

Auch lesen: Stärke den Körper des Pferd mit elastischen Trainingsbändern

Quellen

Barefoot

Fit2Ride

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