Dein Pferd zu trainieren ist hoffentlich sowohl spaßig als auch bereichernd für dich – und so sollte es auch für dein Pferd sein. Wann hast du genug trainiert, und wann übertreibst du es? Darüber kannst du hier ein wenig mehr erfahren. Ein wichtiges Element ist die Anzahl der Pausen im Training.
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Ein müdes Pferd erleidet viel leichter Verletzungen als ein Pferd, das fit und frisch ist. Wenn das Pferd müde ist, leidet die Feinmotorik, und es kann leichter stolpern und fallen. Muskeln, die Gelenke und Sehnen stützen, werden viel schneller müde und das Risiko für Gelenk- und Sehnenverletzungen steigt erheblich, wenn das Pferd müde ist. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass auch der Muskel selbst viel leichter beschädigt wird, wenn das Pferd müde ist. Wenn wir gesunde und starke Pferde wollen, die lange halten, dauert es lange, bis Sehnen, Gelenke und Knochen ihre volle Stärke erreicht haben.
Als Reiter ist es wichtig, dass du auf Anzeichen von Müdigkeit bei deinem Pferd achtest. Das kann eine erhöhte Pulsfrequenz, erhöhte Atemfrequenz, Unwilligkeit zu arbeiten oder dass das Pferd sich nicht konzentrieren kann und stolpert, sein. Es ist wichtig, Pausen in das Training einzulegen, in denen das Pferd sich erholen und wieder zu Atem kommen kann. Das gilt sowohl für die einzelne Trainingseinheit als auch für den gesamten Trainingsplan.
Denke beispielsweise daran, dass du nicht zwei Tage mit harter Arbeit direkt aufeinander legen solltest. Hat dein Pferd am ersten Tag hart gearbeitet, sollte es am darauffolgenden Tag etwas leichteres tun. In den Tagen nach einem Turnier tut es deinem Pferd gut, entspannt und lösend gearbeitet zu werden – wie durch eine Schritteinheit oder einen entspannten Ausritt. Auf der anderen Seite sollten nicht mehrere Ruhetage direkt nacheinander folgen, da dies die Chance auf Koliken erhöhen kann, wenn das Pferd nicht genügend Bewegung hat. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass Futter des Pferdes je nach Training anzupassen.
Pausen können zu lang werden, daher muss das Training nach langen Pausen an den Ausgangszustand des Pferdes angepasst werden. Bereits nach wenigen Tagen ohne Arbeit wird das Pferd etwas von seiner Schnelligkeit und Koordinationsfähigkeit verlieren. Nach einer bis zwei Wochen wird der Verlust der Kondition sichtbar – und nach etwas längerer Zeit wird der Verlust von Muskelmasse beginnen. Nach sehr langen Pausen von Monaten bis Jahren werden Knochen, Gelenke und Sehnen beginnen, an Stärke zu verlieren. Ist das Pferd erst einmal in Topform, erfordert es tatsächlich nicht so viel Arbeit, es in Form zu halten. Das bedeutet, dass ein Pferd in Topform weniger und nicht so intensiv trainiert werden muss, wenn es seine Form halten soll.
Du kannst dein Training so anpassen, dass es seinen Höhepunkt erreicht, wenn du zu einem Turnier gehst. In den Pausen zwischen den Turnieren ist genügend Zeit für die Erholung, in der dein Pferd etwas weniger intensiv trainiert werden kann, bevor das nächste Ereignis ansteht.
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Quelle: Tierärztin Kristina Johansen, Brogaarden.