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Lerne die Anzeichen von Übergewicht kennen: Ist das Pferd zu dick oder einfach nur vollgefressen?
Tina Bjerre Nielsen
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Kennst du das, wenn du mit dem Oberkörper nach innen fällst und dein Gewicht auf der Vorhand deines Pferdes hängt, während du eine Volte reitest? Hast du darüber nachgedacht, dass der Grund, warum du schief sitzt, daran liegen könnte, dass dein Pferd aus dem Gleichgewicht ist und es nicht unbedingt an einer schlechten Haltung von dir liegt?
Wenn das Pferd aus dem Gleichgewicht gerät, lastet physisch mehr Gewicht auf dem inneren Vorderbein. Das Pferd wird seine innere Schulter und Rückenmuskulatur anspannen, um das Gleichgewicht zu halten, und wenn wir nicht aufpassen, führt dies dazu, dass der Sattel und unser Becken zur Seite geschoben werden.
Wir haben mit Christina Holmbæck gesprochen, die seit mehr als 16 Jahren unterrichtet. Ihr Konzept 'Ridekunst med lethed' basiert auf der Biomechanik des Pferdes und moderner Lernpsychologie.
Laut Christina konzentrieren sich die meisten Reiter sehr darauf, sich nicht zu weit nach vorne oder zu weit nach hinten im Oberkörper zu lehnen. Nur wenige achten darauf, ob sie tatsächlich gerade über ihrem Pferd sitzen, aber das ist entscheidend für die Ausbildung des Pferdes.
Wenn man nicht bemerkt, dass das Becken zur Seite geschoben wurde, neigt man dazu, sich in der Taille zu beugen und sich nach innen zu lehnen, um das Gleichgewicht zu halten. Man knickt in der Hüfte ein. Wenn wir nicht im Gleichgewicht sind, hindern wir unser Pferd daran, seine obere Linie richtig zu nutzen. Deshalb legt Christina besonderen Wert auf die Haltung, wenn sie unterrichtet.
"Das Wichtigste ist, dass du dir bewusst wirst, dass du schief sitzt, und dann, wie du dich korrigieren kannst, um deinem Pferd wieder ins Gleichgewicht zu helfen", erklärt Christina.
Deine Haltung ist also entscheidend dafür, ob dein Pferd sich im Gleichgewicht bewegen und seinen Rücken und sein Hinterbein korrekt nutzen kann.
Deine schiefe Haltung kann also ein Anzeichen dafür sein, dass dein Pferd nicht ausbalanciert ist. Aber die Unausgeglichenheit deines Pferdes hat auch eine andere, entscheidende Konsequenz. Die Spannung in der Schulter und im Hals deines Pferdes verhindert nämlich, dass es korrekt nach vorne und unten strebt. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass du dich selbst aufrichtest, bevor du versuchst, dein Pferd dazu zu bringen, nach unten zu suchen. Es ist unfair, zu versuchen, das Pferd dazu zu bringen, seinen Hals zu senken und sich vorwärts abwärts zu dehnen, solange es nicht ausbalanciert ist.
"Wir können das Pferd nicht darum bitten, im Hals zu entspannen und nach vorne und unten zu streben, bevor der Rest des Körpers ausbalanciert ist", sagt Christina.
Der erste und wichtigste Schritt besteht darin, sich tatsächlich bewusst zu werden, dass man aus dem Gleichgewicht geraten ist, und nicht in die Falle zu tappen, den Oberkörper in den Zirkel zu lehnen. Je schneller du deine Sitzposition korrigieren kannst, desto bessere Chancen gibst du deinem Pferd, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Am Anfang kann es schwierig sein, zu spüren, ob dein Becken im Gleichgewicht ist. Die Unausgeglichenheit zieht sich durch deinen gesamten Körper, daher ist es ein guter Tipp, oben anzufangen:
Du kannst dein Becken korrigieren, indem du in den inneren Steigbügel trittst, sodass dein Sattel wieder gerade liegt. Wenn dein Pferd das Gleichgewicht verliert, während du den Sattel korrigierst, mache dies in der Parade. Nachdem du deinen Sattel gerichtet hast, denke daran, dich nach unten in Richtung Zehen zu bewegen und deine Schulter aufzurichten, damit deine Nase auf Höhe deines Bauchnabels ist.
Denke daran, deine Beine zu entspannen und setze dich so, dass das Gewicht auf dem Oberschenkel liegt und nicht auf dem Hinterbein. Wenn du in deinem Sitz im Gleichgewicht bist und deine Beine entspannst, gibst du deinem Pferd Platz, um seinen Rücken aufzuwölben.
Es kann einfacher sein, gerade zu sitzen, wenn du durch die Ohren deines Pferdes schaust. Unser Körper neigt dazu, dorthin zu gehen, wo wir hinschauen. Es ist viel einfacher, sich seiner Haltung bewusst zu werden, wenn man geradeaus schaut, anstatt nach unten in den Zirkel.
Es ist völlig normal, dass du am Anfang viele Male deine Haltung korrigieren musst, bis dein Pferd sein Gleichgewicht auf den Vorderbeinen wiederfindet. Aber es ist entscheidend, dass du dich jedes Mal aufrichtest, wenn du aus dem Gleichgewicht gerätst. Wenn du das konsequent machst, wird sich das Gleichgewicht deines Pferdes verbessern, und du wirst immer seltener deine Haltung korrigieren müssen.
Du kannst eventuell einen Aufkleber in der Mitte des vorderen Teils deines Sattels platzieren, damit du nach unten schauen und überprüfen kannst, ob du deinen Sattel weit genug in Richtung der Mitte des Pferdes verschoben hast. Eine andere Möglichkeit, die Position des Sattels zu überprüfen, ist, mit der Hand hinter den Sattel zu greifen, während das Pferd stillsteht. Der Sattelbaum sollte direkt über den Rückenwirbeln des Pferdes liegen.
Du kannst versuchen, ohne Sattel zu reiten, wenn das möglich ist. Setze dich unbedingt auf eine dicke Unterlage oder eine Sattelunterlage, um den Rücken deines Pferdes zu schonen. Das erleichtert deinem Pferd, wenn du nicht ständig am Sattel ziehen musst, um ihn zu korrigieren.
Das Reiten ohne Sattel ist eine perfekte Möglichkeit, deine eigene Balance zu trainieren. Es ist nämlich unmöglich, schief zu sitzen UND gleichzeitig zu entspannen, ohne herunterzufallen. Daher wirst du sehr schnell darauf aufmerksam, dass du dich wieder aufrichten musst.
Wenn du daran gewöhnt bist, schief zu sitzen, wird es in einer Übergangsphase ungewohnt sein, gerade zu sitzen. Daher solltest du am Anfang nicht nur auf dein Gefühl vertrauen, sondern die Überprüfung von oben nach unten durchgehen, beginnend mit dem Reithelm.
Das Ziel ist, dass du entspannt über deinem Pferd sitzen kannst, aber bis beide, du und dein Pferd, im Gleichgewicht sind, musst du deine Haltung vorübergehend stabilisieren, indem du so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, anspannst, um gerade zu sitzen.
Bis dein Pferd im Gleichgewicht ist, ist es also wichtiger, dass du gerade über deinem Pferd sitzt, als dass du entspannt bist. Teste regelmäßig die Balance deines Pferdes, indem du versuchst, vom Bauchnabel abwärts zu entspannen und aufrecht im Oberkörper zu sitzen, und beobachte, ob du sofort schief geschoben wirst.
Es kann sowohl du als auch dein Pferd sein, die zuerst schief sind. Aber solange du schief sitzt, hältst du die Schiefe aufrecht, und dein Pferd wird nie ins Gleichgewicht kommen.
Daher lautet Christinas beste Empfehlung: "Konzentriere dich auf deine Haltung für 14 Tage oder länger, bis du dich automatisch aufrichtest, wenn du schief sitzt. Reite mit langen Zügeln und in großen Bögen, indem du jeweils einen Zügel in Kontakt nimmst. Setze deine gesamte Aufmerksamkeit auf deine Haltung und achte darauf, was mit der Bewegung deines Pferdes passiert, wenn du entspannt und im Gleichgewicht sitzt."
"Und denke immer daran, das Allerwichtigste: Atme."
Christina Holmbæck
