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So lehrst du dein Pferd, mit Stress umzugehen

Foto: Canva Pro

Es ist eigentlich logisch, dass Pferde, die gestresst sind und sich unter Druck fühlen, Schwierigkeiten haben, Neues zu lernen. Das gilt auch für Menschen. Daher ist es wichtig, dass wir in der Ausbildung unserer Pferde alles tun, damit sie sich sicher fühlen, vertrauen aufbauen und entspannen können. Nur dann sind sie in der Lage, sich zu konzentrieren und das zu lernen, was wir ihnen beibringen möchten.

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Der Hippocampus wird geschwächt

Die biologische Erklärung dafür, dass Stress die Lernfähigkeit beeinträchtigt, liegt im Gehirn des Pferdes. Ein gestresstes Pferd hat eine übermäßige Ansammlung von Cortisol im Blut, was unter anderem eine negative Auswirkung auf den Hippocampus hat, der Teil des Gehirns ist, der mit Lernen und Gedächtnis zu tun hat. Das bedeutet, dass das Pferd entweder gar nicht oder nur in sehr geringem Maße in der Lage ist, etwas Neues zu lernen.

Dem Pferd helfen, Stress zu vermeiden

Um Stress bei deinem Pferd während des Trainings zu vermeiden, gibt es einige wichtige Aspekte, an die du dich halten solltest. Das Wichtigste ist zu bedenken, dass Pferde die Welt auf eine ganz andere Weise verstehen als wir.

Was dein Pferd mit Sicherheit verbinden sollte

Zunächst einmal sollten wir unsere Pferde an die Situationen und Bedingungen gewöhnen, in denen wir möchten, dass sie verlässlich und gelassen reagieren. Das bedeutet, dass wir uns sehr bewusst sein müssen, welche Signale und Reize wir senden, auf die unsere Pferde reagieren, um sicher zu stellen, dass unsere Pferde diese Signale und Reize verstehen und darauf reagieren.

Die Konzentration des Pferdes

Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir an der Konzentration unsere Pferde arbeiten, denn desto aufmerksamer es ist, umso besser wird es all die möglicherweise plötzlich auftretenden Signale und Reize ignorieren. Zum Beispiel möchten wir in der Regel, dass das Pferd auf uns achtet, wenn wir es führen, und dass es uns in Richtung und Tempo folgt. Aber wenn wir uns um das Pferd herumbewegen, um es zu putzen und zu satteln, möchten wir plötzlich nicht, dass es uns folgt. Stattdessen möchten wir, dass es ruhig stehen bleibt und sich entspannt.

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Gleiches gilt für die Umgebung, sei es auf einem Turnier oder bei einem Ausritt in der Natur. Hier ist es wichtig, dass das Pferd keine Angst vor Autos, Bussen, Fahrrädern, spielenden Kindern oder flatternder Wäsche hat. Alles, was wir nicht als Bedrohung für das Pferd empfinden möchten, müssen wir ihm also zunächst beibringen, damit es diese Dinge nicht mehr mit Gefahr verbindet.

Und was ist die Schlussfolgerung daraus? Vertrauen dem Menschen gegenüber und das Aussetzen von vermeintlichen Gefahren und damit die Gewöhnung an Unbekanntes, sind beides wichtige Faktoren. Wenn wir die Signale, die wir in unserer Kommunikation mit dem Pferd verwenden, korrekt trainieren, ist es wichtig, dass wir sie auch unter Druck trainieren und testen. Der Druck darf jedoch niemals so groß werden, dass das Pferd nicht mehr auf den Reiter reagiert. Daher geht es darum, unter moderatem Druck zu trainieren und das Pferd allmählich größeren potenziellen Stressfaktoren auszusetzen. Auf diese Weise wird es letztendlich in der Lage sein, chaotische Umgebungen mit Ruhe zu bewältigen, und du wirst ein Pferd haben, das in der Lage ist in neuen Situationen, zu lernen oder zu tranieren.

Wenn dein Pferd oft gestresst ist, wenn es zu Turnieren geht, ist es eine gute Idee, es an neuen Orten zu reiten, an denen nicht so viel los ist, aber die Umgebung dennoch anders ist als gewohnt. Wenn es nicht von fremden Menschen wimmelt, wenn der Klang von Lautsprechern und Richtern nicht alles übertönt und wenn der Aufwärmplatz nicht mit fremden Pferden gefüllt ist, kann sich dein eigenes Pferd besser auf die Umgebung konzentrieren und hoffentlich weniger gestresst sein. Dann kannst du - wenn es eines Tages Zeit ist, an einem Turnier teilzunehmen - einen Schritt weiter gehen und etwas mehr Druck ausüben.

Unter moderatem Druck trainieren

Es ist wichtig, das Pferd unter moderatem Druck zu trainieren. Das bedeutet, dass man es allmählich verschiedenen Stressfaktoren aussetzt, aber ohne dass der Druck zu groß wird und das Pferd nicht mehr auf den Reiter reagiert. Durch das Training unter moderatem Druck gewöhnt sich das Pferd an zunehmend stressige Situationen und lernt, auch in chaotischen Umgebungen gelassen zu bleiben. Auf diese Weise kann das Pferd neue Dinge lernen, selbst wenn es leicht gestresst ist.

Geschrieben in Zusammenarbeit mit Verhaltensbiologin Anja Thorup.

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