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Friesen: Vom Kampf- und Showpferd zum modernen Sportpferd

Ein Friese ist eine Rasse für sich. Foto Archiv

Der Friese ist etwas ganz Besonderes. Mit seinem hoch aufgerichteten Hals, tiefschwarzer Farbe, langem Mähne und auffälliger "Hier komme ich"-Haltung ist es nicht verwunderlich, dass er sowohl als Kriegspferd, als auch in Filmen, und später als Showpferd verwendet wurde. Aber hast du jemals darüber nachgedacht, wofür der Friese sonst noch verwendet werden kann und was sein ursprünglicher Zweck eigentlich war? Die Rasse hat im Laufe der Jahre eine enorme Verwandlung vom Kriegs- und Showpferd zur modernen Sportpferd durchgemacht.

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Merkmal der Rasse

Der Friese ist eine relativ seltene Pferderasse mit Wurzeln in Holland, in Friesland. Er zeichnet sich durch seine charakteristische schwarze Farbe aus, bei Hengsten dürfen keinerlei Abzeichen vorhanden sein, während Stuten nur einen Stern haben dürfen. Früher konnten sie auch braun oder fuchsrot sein. Sie sind in der Regel zwischen 150 und 170 cm groß.

Die Rasse sollte einen fein gemeißelten und ziemlich langen Kopf mit einem aufmerksamen Ausdruck in den Augen haben. Der Hals sollte aufrecht, gewölbt und muskulös sein. Der Körper ist kräftig und sehr kompakt, mit einer langen und festen Schulter. Der Rücken des Pferdes ist muskulös und kurz, mit einer äußerst muskulösen Hinterhand. Die Beine sind kurz, mit kräftigem Knochenbau, und um die großen Hufe herum sollte reichlich Behang vorhanden sein. Als etwas Besonderes und äußerst schön am Friese erkennt man die kräftige und ebenfalls schwarze Mähne und den Schweif.

Lernbereit und willig

Der Friese ist für sein ruhiges und stabiles Temperament sowie seinen lernwilligen und kooperativen Charakter bekannt. Er wird für das Fahren, im Zirkus und als Reitpferd für Reiter aller Art verwendet – aber er hat die Kapazität, auch schwere Reiter zu tragen. Das Pferd ist freundlich und intelligent, zäh und kooperationsbereit. Deshalb ist es auch in Europa und den USA weit verbreitet.

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Kurz vor dem Aussterben

Im 13. Jahrhundert war der Friese aufgrund seiner Stärke und Beweglichkeit bekannt. Das führte dazu, dass er zuerst als Kriegspferd und später als Kavalleriepferd eingesetzt wurde. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war die Rasse fast vom Aussterben bedroht, da ihre große Muskelkraft in der Landwirtschaft nicht mehr notwendig war. Eine Gruppe niederländischer Landwirte rettete die Rasse jedoch, indem sie einige der bestehenden Hengste mit Oldenburgern kreuzte. Im Jahr 1913 gab es nur noch drei Stutbuchhengste, um die Zucht fortzusetzen. Wiederum in den 1960er Jahren befand sich die Rasse in einem starken Rückgang, und es waren nur etwa 500 Stuten im Zuchtbuch registriert.

friese sind aufgrund mehrerer inzuchtvorfaelle im laufe des 20. jahrhunderts fuer eine reihe von stoerungen anfaellig. foto archiv
Friesen sind aufgrund mehrerer Inzuchtvorfälle im Laufe des 20. Jahrhunderts für eine Reihe von Störungen anfällig. Foto: Archiv

Schwächen aufgrund von Inzucht

Wie so viele andere Rassen hat der Friese seine Schwächen. Die Rasse leidet am häufigsten unter Zwergenwuchs, Hydrozephalus (Ansammlung von Flüssigkeit im Kopf), Aortenaneurysma (Riss der Hauptschlagader), Megaösophagus (vergrößerte Speiseröhre, die oft zu Speiseröhrenverstopfung führt), Retention der Nachgeburt (bis zu 50 % Risiko), Allergien und Hautprobleme. Die Rasse ist im Allgemeinen dafür bekannt, Kollagen zu fehlen, das ein wichtiges Element für die Sehnen, Gelenke, Bindegewebe und die Gesamtbiochemie des Pferdes ist.

Diese genetisch bedingten Störungen traten in Fülle auf, als man in den 1900er Jahren versuchte, die Rasse zu retten. Nach Meinung vieler handelte es sich dabei um offenkundige Inzucht.

Moderne Sportpferd

Heutzutage wird der Friese für viel mehr als Shows und Kriegsführung verwendet – zum Glück für letzteres. Die Rasse ist in erheblichem Aufschwung und man trifft sie nicht selten in den höheren Klassen, wo sie sich recht gut schlägt.

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Quellen: Dänischer Friesenverband: Der Friese / Pferdemagazin: Der Friese.

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