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Die Analyse des Kots des Pferdes macht zwar keinen großen Spaß, kann aber wichtige Informationen liefern. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist eng mit dem allgemeinen Gesundheitszustand verknüpft, da über 70 % der Immunität des Pferdes aus dem Darmbereich stammen. Die Beurteilung der Beschaffenheit des Kots des Pferdes gibt daher einen entscheidenden Einblick. Nicht nur über den aktuellen Gesundheitszustand, sondern auch über das Risiko zukünftiger Probleme.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kot eines Pferdes zu analysieren. Dies hängt von der Konsistenz, der Häufigkeit, der Farbe und dem Geruch des Kots ab. Wir sehen uns die einzelnen Elemente genauer an.
Die Konsistenz des Kots kann sehr unterschiedlich sein und ist ein wichtiger Indikator für die Darmgesundheit. Die Konsistenz kann in sieben verschiedene Kategorien eingeteilt werden, die von wässrigem Durchfall bis zu hartem/trockenem Kot reichen. Ein Pferd, das reichlich wässrigen Durchfall hat, ist ein medizinischer Notfall - es sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Häufig ist Durchfall bei Fohlen zu beobachten. Ihr Darm entwickelt sich und lernt, mit Veränderungen umzugehen. Behandlungen mit Prä- und Probiotika und Darmbindemitteln, wie vom Tierarzt empfohlen, lösen die Probleme meist sehr schnell.
Am häufigsten sehen wir den weichen, ungeformten Kot, der gemeinhin als Kuhfladen bezeichnet wird. Er ist nicht flüssig, aber auch nicht zu „Äpfeln“ geformt und deutet stark auf eine Störung im Darm des Pferdes hin. Das muss in jedem Fall ernst genommen werden. Eine Übersäuerung im Enddarm kann auftreten, wenn schädlichen Bakterien mit den „guten“ Bakterien konkurrieren. Dies führt zu einer erhöhten Darmperistaltik und „Kuhfladen“!
Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Im Allgemeinen reagiert der Darm auf hohe Kraftfuttermengen, eine Futterumstellung und Stress. Wir können den gesunden Darmstatus am besten erhalten, indem wir das Futter mit Prä- und Probiotika sowie mit basischen Substanzen (Antazida) und einem Bindemittel ergänzen.
Die ideale Konsistenz des Kots ist weich, jedoch geformt mit einem glänzenden Aussehen. Das deutet darauf hin, dass im Pferdedarm alles in Ordnung ist.
Festere Exkremente sind im Winter üblich, da weniger frisches Gras zur Verfügung steht. Wenn der Kot hart und faserig wird, sollten wir in Erwägung ziehen, Heu/Heulage vor der Fütterung einzuweichen und mit Elektrolyten zu ergänzen, um die Wasseraufnahme zu fördern. Auch die Zahngesundheit muss regelmäßig kontrolliert werden.
Freies Kotwasser ist die Ausscheidung von geformtem Kot zusammen mit überschüssigem Wasser. Es ist selten krankheitsbedingt, erfordert aber auf jeden Fall einen erhöhten Pflegeaufwand. Verdauungsergänzungsmittel können auch hier sinnvoll sein.
Pferde setzen jeden Tag ungefähr die gleiche Menge von Kot ab. Es ist wichtig zu wissen, was für Ihr Pferd normal ist, denn jede Veränderung - nach oben oder unten - könnte ein Zeichen für ein inneres Problem sein.
Zu wenig Kot kann dadurch entstehen, dass das Pferd weniger frisst, insbesondere weniger Ballaststoffe. Wenn der Kot jedoch ganz ausbleibt oder es Anzeichen von Koliken gibt, besteht die Gefahr einer Darmverstopfung. Dann muss sofort der Tierarzt kommen. Vermehrtes Kotabsetzen kann auf Durchfall, eine Störung des Mikrobioms, Stress oder Aufregung zurückzuführen sein.
Die Fütterung hat den größten Einfluss auf die Farbe des Kots des Pferdes. Sie sollte auf einer Skala von grün bis braun liegen. Pferde, die frisches Gras fressen, haben Kot in grünere Farbe, während Pferde, die mit Heu gefüttert werden, oft dunkleren braunen Kot haben. Bei einigen handelsüblichen Futtersorten kann ein Orangestich zu sehen sein.
Wenn der Kot rot ist, was auf Blut im Kot hinweist, solltest du dich sofort an deinen Tierarzt wenden.
Ein deutlich übelriechender Geruch des Kots kann auf eine Infektion hindeuten (oft in Verbindung mit Durchfall). Hierzu kann auch eine Übersäuerung im Enddarm führen. Dies kann ebenfalls einen abnormalen Geruch verursachen.
Die Beobachtung der Ausscheidungen des Pferdes kann viele Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Pferdes liefern. Es ist wichtig, sich ein genaues Bild davon zu machen, was bei dem Pferd über einen bestimmten Zeitraum hinweg normal ist. Es kann hilfreich sein, die typische Häufigkeit, Farbe, den Geruch und die Konsistenz des Kots zu kennen. Dies kann helfen, den Gesundheitszustand des Darms zu verstehen und auf Veränderungen zu reagieren.
QUELLEN
Dr. Andy Richardson, BVSc, CertAVP(ESM), MRCVS, Tierärztlicher Direktor, NAF
Kate Hore, RNutr(Animal), R.Anim.Technol (Cert), leitende Ernährungsberaterin, NAF
Weitere Informationen über NAF-Produkte und die Unterstützung einer guten Verdauung finden Sie unter naf-equine.eu