Allzu viele kleinere Ponys führen als Gesellschaftsponys ein tristes Dasein. Das Leben als Gesellschaftspony kann nämlich sowohl eintönig als auch einsam sein, da der Fokus hauptsächlich auf dem größeren Pferd liegt, dem es Gesellschaft leisten soll. Wir meinen, dass mehr Fokus auf die Lebensqualität der Kleinen gelegt werden muss. Daher findest du hier einige Inspirationen, um das Leben als Gesellschaftspony interessanter zu gestalten.
Es sind oft Shetlandponys, die die Rolle des Gesellschafters für die größeren Reitpferde übernehmen. Und die Idee ist grundsätzlich gut, denn Pferde sind soziale Tiere und müssen mit anderen Artgenossen interagieren. Aber da Shetlandponys leichtfuttrig sind, vertragen sie nicht viel Gras oder Futter. Sie benötigen tatsächlich eine Menge Bewegung, um nicht übergewichtig zu werden und letztendlich das Risiko einzugehen, Hufrehe zu bekommen. Dazu kommt noch die Fellpflege im Winter und regelmäßiges Huftrimmen. Das Shetlandpony ist auch bekannt dafür, ein wahrer Ausbruchskünstler zu sein. Deshalb ist ein gutes Zaunsystem essenziell, wenn man sich ein solches als Gesellschaftspony anschaffen möchte.
Wie schafft man es also trotz alledem dem Gesellschaftspony ein gutes Leben zu ermöglichen, damit es in einem hektischen Alltag nicht übersehen wird? Wir haben uns von dem Konzept eines Aktivstalls inspirieren lassen, auch Paddock Paradise oder Track System genannt.
Egal, wofür du dein Pferd nutzt, du kannst das Leben deines Pferdes immer durch körperliche Aktivität und einen abwechslungsreichen Alltag verbessern, in dem es sich auf der Weide bewegt.
Paddock Paradise ist ein Konzept, das von dem ehemaligen Hufschmied Jaime Jackson entwickelt wurde. Die Idee dahinter ist, den Pferden physische Umgebungen zu bieten, die das natürliche Verhalten von Wildpferden so gut wie möglich widerspiegeln. Pferde sind nämlich in der Natur ständig in Bewegung. Im Durchschnitt legen Pferde 10 bis 20 km am Tag auf der Suche nach Nahrung in freier Wildbahn zurück. Paddock Paradise (oder PP, wie wir es von nun an nennen) zielt darauf ab, die Pferde so viel wie möglich zu bewegen, ähnlich wie im Offenstall. Der Unterschied zwischen traditionellen Offenställen und dem PP-Konzept besteht darin, dass Hindernisse wie Balken oder umgestürzte Baumstämme hinzugefügt werden, die die Pferde überwinden müssen.
Die Futterquellen des Pferdes sollten so zugänglich sein, dass sie sein Verhalten in der Natur widerspiegeln. Das bedeutet, dass Futterquellen nicht leicht zugänglich sein sollten. Stattdessen kann man Futter in Bäumen aufhängen oder in Baumstämmen verstecken, sodass das Pferd nach dem Futter suchen muss, wie es das in der Natur tun würde. Viele, die das PP-Konzept nutzen, hängen zum Beispiel Heunetze in die Bäume. Ein weiterer guter Tipp ist, Löcher in einen alten Plastikkanister zu bohren und ihn mit Luzerne zu füllen. Du kannst auch Äste oder Baumstämme auf der Weide platzieren. Sie werden dazu genutzt, daran zu knabbern, sich zu kratzen, zu verschieben oder darüberzuspringen. All das trägt dazu bei, dass das Pferd sich physisch und psychisch selbst aktivieren muss, um an Futter zu kommen. Und ein aktives Pferd ist ein glückliches Pferd.
Darüber hinaus sorgt das PP auch dafür, dass die Hufe des Pferdes natürlich abgenutzt werden. Indem du Futterquellen und Wasser an verschiedenen Stellen platzierst, hilfst du dabei, dass dein Gesellschaftspony größere Strecken zurücklegt, als es der Fall wäre, wenn es auf einer traditionellen rechteckigen Koppel stehen würde.
Es ist wichtig, sich selbst daran zu erinnern, dass ein Gesellschaftspony mindestens genauso viel Aufmerksamkeit und Training benötigt wie andere Pferde, wenn sie ausgebildet werden und nutzbar sein sollen. Insbesondere, wenn sie gute Kinderponys werden sollen. Sie eignen sich als Fahrponys und für verschiedene Arten von Bodenarbeit. Es ist nämlich ein kleines Pferd von außen, aber ein großes Pferd im Inneren.