Wie kann man als Pferdebesitzer dafür sorgen, dass das Pferd glücklich und zufrieden ist wenn alle Preise, vom Futter bis zur Einstreu, immer weiter steigen?
Als Pferdebesitzer gibt es wahrscheinlich nichts, was du lieber tust, als dafür zu sorgen, dass es deinem Pferd gut geht. Vermutlich wird es sogar besser ernährt als du selbst, weil es analysiertes Futter in individuell angepassten Rationen erhält. Auch wenn dir das bekannt vorkommt, kannst du wahrscheinlich nachvollziehen, dass, egal wie gut wir es mit unseren Pferden meinen, die wirtschaftlichen Herausforderungen ebenfalls eine Rolle spielen.
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"Es ist teurer geworden, ein Pferd zu besitzen. Alles ist teurer geworden, und man muss mit dem Geld auskommen, das man hat. Jeder Pferdebesitzer möchte das Beste für sein Pferd und ich bin mir sicher, dass das möglich ist - trotz der gestiegenen Preise." - Julie Herskind
Hier sind fünf Tipps von einer ganz normalen jungen Pferdebesitzerin. Als Studentin will Julie Herskind sparen, wo sie kann - aber sie will auch das Beste für ihr Pferd.
Um Geld beim Futter zu sparen - ohne Kompromisse bei der Qualität - kann es eine gute Idee sein, sich mit anderen Pferdebesitzern zusammenzutun und palettenweise zu bestellen. Häufig ist es günstiger halbe oder ganze Paletten zu kaufen und man muss nicht auf andere Futter ausweichen, die durch schlechtere Qualität weniger kosten
Mein Pferd ist in einem kleinen Privatstall untergebracht, wo die Einstreu im Preis inbegriffen ist. Daher merke ich nicht sofort, dass die Einstreu teurer wird. Zumindest bis, meist jährlich, die Stallmiete angepasst wird.
Ich säubere die Box meines Pferdes jeden Tag und streue nur bei Bedarf zusätzlich ein. So ist die Box für mein Pferd immer sauber und trocken und ich verschwende kaum Einstreu.
In meiner Zeit als Studentin habe ich die Dinge immer in „schön oder notwendig“ eingeteilt, sowohl was die Ausrüstung als auch was das Futter angeht. Ich habe so viel Ausrüstung herumliegen, die ich entweder nicht mehr benutze oder in die nicht mehr hineinpasse. Ich habe viel davon verkauft. Als Pferdebesitzer machen wir oft Spontankäufe, weil wir etwas haben oder einfach ein paar zusätzliche Dinge kaufen wollen, ohne sie wirklich zu brauchen.
Die Ausrüstung, die ich habe, pflege ich sehr gut. Ich achte darauf, sie zu säubern, zu pflegen und zu waschen, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Das gilt für alles, von den Reitstiefeln über Trensen und Sättel bis zu den Reithandschuhen. Ich wasche und repariere meine Decken am Ende der Saison und bewahre sie in Säcken in einem geschlossenen Schrank auf.
Tips zum Thema Ausrüstung pflegen, findest du hier: 5 Tipps: Wie du deine Reitausrüstung auf Vordermann bringst
Hier sind neun weitere Tipps von Futterberaterin Anitta Højmark Thusing von Nordic Horse. Anitta konzentriert sich darauf, wie du bei der Fütterung deines Pferdes sparen kannst und gleichzeitig sicherstellst, dass alle Bedürfnisse des Pferdes abgedeckt sind. Um sicher zu gehen, dass man hier das Richtige tut, ist eine fachmännische Futterberatung und eine Futtermittelanalyse allerdings anzuraten. Das kostet in erster Instanz natürlich Geld, aber auf lange Sicht lässt sich mit bedarfsgerechter Fütterung einiges einsparen und die Gesunderhaltung des Pferdes verbessern.
Die meisten Pferde in leichter Arbeit kommen mit einem guten Raufutter, einem Vitamin-/Mineralstoffzusatz, Omega-3-Fettsäuren und Salz ganz gut zurecht. Du kannst dein eigenes Futter mischen oder ein gutes Müsli, mit den richtigen Inhaltsstoffen für dein Pferd, kaufen. Achte darauf, die Deklaration zu lesen, um sicherzustellen, dass du nicht für unnötige Zutaten bezahlst.
Wenn du langfristig Geld sparen willst, kannst die Futteranalyse des Raufutters eine gute Idee sein. Anhand der Analyse kannst du feststellen, welches Kraftfutter, Vitamin- und Mineralstoffpräparat am besten passt. So kannst du Ungleichgewichte oder Mängel vermeiden, die später mit Ergänzungsmitteln ausgeglichen werden müssen. Ungleichgewichte und Mängel können zum Beispiel zu schlechten Hufen, schlechtem Fell etc. führen. Gleichzeitig zeigt dir eine Analyse auch, wie viele Energieeinheiten dein Futter enthält. Bei einer hohen Energiezufuhr nehmen einige Pferde schnell zu, bei zu niedriger Energieanteil könnten sie zu dünn werden. Es kann teuer werden, Ergänzungsfuttermittel zu verabreichen, um Probleme zu beheben, die dadurch entstanden sind, dass das Futter nicht zu dem einzelnen Pferd „passt“.
Achte auf den Preis pro Fütterung und nicht auf den Preis pro Futtersack. Ein billiger Futtersack kann leicht teurer sein als ein teurer, weil die tägliche Futtermenge für das Pferd ungleich höher ist. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Sack für 10 oder 30 Tage reicht. Genauso ist es bei Zusatzfuttermitteln, achte auf die zu verabreichende Menge.
Mit einem Fütterungsplan kannst du sicherstellen, dass dein Pferd das Futter erhält, das seinen Bedürfnissen am besten entspricht, und dass Ergänzungsfuttermittel nur dann gegeben werden, wenn sie notwendig sind. Wir unterteilen unsere Fütterungspläne zum Beispiel immer in „Grundfutter“, also das Futter, das dein Pferd das ganze Jahr über täglich braucht, und in „Kuren“, also das Ergänzungsfutter, das dein Pferd für einen bestimmten Zeitraum benötigt, um bestimmte Probleme zu lösen oder Mehrbedarf zu decken. Auf diese Weise kannst du das gesamte Futterbudget leicht im Auge behalten.
Wenn du deinem Pferd ein Ergänzungsfuttermittel gibst, solltest du überlegen, ob es dieses wirklich braucht und wie lange du es füttern solltest. Häufig stellen wir fest, dass Pferdebesitzer sich scheuen, Ergänzungsfuttermittel abzusetzen, die ihrem Pferd bei einem bestimmten Problem geholfen haben. Aber vielleicht wird das Mittel nicht mehr benötigt. Du kannst dies leicht selbst überprüfen, indem du das Präparat langsam absetzt und beobachtest, ob sich dadurch etwas beim Pferd ändert. Wenn sich nichts ändert, kannst du das Präparat in der Regel ohne Probleme weglassen.
Viele Pferdebesitzer geben gehäckseltes Heu oder Luzerne zum Kraftfutter, um die Kauzeit für die Pferde zu verlängern. Allerdings sollte eine lange Kauzeit in erster Linie aus der Gabe guten Raufutters resultieren. Raufutter sollte auch immer vor dem Kraftfutter gefüttert werden – das regt die Speichelbildung an und dies ist gut für den Magen. Mit gutem Futter und Fütterungsmanagement kann hier gespart und gleichzeitig etwas für die Gesundheit des Pferdes getan werden.
Wenn dein Pferd gerne zu viel und zu hastig frisst und dazu neigt, schnell zuzunehmen, sollte bei der Fütterung ein Slowfeeder verwendet werden. Dadurch wird das Fressen verlangsamt und das Futter hält länger vor.
Wenn dein Pferd zu weichen oder zu trockenen Kot hat, abnimmt oder Probleme mit den Hufen hat, kannst du viel Geld sparen, wenn du sofort mit der Fütterung von Ergänzungsfuttermitteln beginnst, anstatt zu warten (natürlich nachdem ein Experte das Problem analysiert hat). Probleme lassen sich oft recht schnell lösen, wenn sie direkt behandelt werden, während es bei Problemen, die schon lange bestehen, auch lange dauert, bis sie gelöst sind und es daher teurer wird.
Wenn dein Pferd körperliche Probleme oder Schwierigkeiten mit Hufen oder Zähnen entwickelt, wirkt sich dies auf den allgemeinen Stresslevel und die Gesundheit des Pferdes aus und kann durch Behandlungen und Zusatzfutter kostspielig werden. Wende dich bei Auffälligkeiten sofort an einen Experten.