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Sicherheit geht vor - aber wie?

Häufig lassen sich schlimmere Folgen von Unfällen vermeiden, wenn im Stall und auf dem Hof Gefahrenquellen durch Ordnung und Umsicht vermieden werden. Foto: Malgré Tout

Auch wenn unsere Pferde unsere besten Freunde sind, lässt sich eine Tatsache nicht leugnen: körperlich besteht im Kräfteverhältnis ein gewisses Ungleichgewicht. Das Pferd ist um ein Vielfaches stärker als der Mensch, handelt instinktiv als Fluchttier und ohne jegliche böse Absicht können leicht Unfälle passieren. Daher ist es umso wichtiger, dass gewisse Sicherheitsaspekte beachtet werden. Damit weder Mensch noch Pferd zu Schaden kommen. 

Auch lesen: Liberty Training - Traust du dich die Kontrolle abzugeben?

Pferde machen in der Regel direkt und ohne Vorwarnung von ihrem Fluchtinstinkt Gebrauch, wenn sie erschrecken oder Gefahr vermuten. Und zwar ungeachtet der Tatsache, was sich ihnen in der vermeintlichen Gefahrensituation in den Weg stellt. Kleinigkeiten können dazu führen, dass sich das Pferd erschrickt und in den Fluchtmodus verfällt. Daher ist es umso wichtiger, einige Punkte im Umgang mit dem Pferd einfach selbstverständlich einzuhalten. 

Sicherheit im Stall

  • Mistgabeln, Besen und Schaufeln sind ordentlich wegzuräumen. Am besten hängen sie fixiert an der Wand und man achtet darauf, dass die Mistgabelzinken nach hinten gedreht sind. 
  • Auch andere und größere Gegenstände wie Schubkarren oder Futterwagen haben in Laufwegen nichts verloren. 
  • Griffe und Scharniere von Boxen und Stalltüren dürfen nicht klemmen und müssen leicht zu öffnen und zu schließen sein. 
  • Boxen- und Stalltüren sowie Weidetore müssen weit zu öffnen sein. 
  • Gänge und Durchlässe sind grundsätzlich breit und hoch zu gestalten. 
  • Man muss peinlich genau darauf achten, dass es nirgends scharfe Kanten, hervorstehende Bretter, Schrauben oder Nägel gibt. 
  • Pferde dürfen nicht an Stromkabel, Wasserleitungen, Lichtschalter, Fenstergriffe oder ähnliches herankommen. 
  • Nach dem Streuen und Füttern Strohstricke in den Mülleimer werfen. 
  • Anbinderinge oder Balken sind sicher zu fixieren. Hier darf nichts wackeln oder nur lose befestigt sein. Das Pferd nicht an der Boxentür oder anderen beweglichen Gegenständen anbinden. 
  • Fenster sollten mit Schutzgitter versehen oder aus bruchsicherem Glas sein. 
  • Der Boden im Stall und auf dem Waschplatz muss rutschfest sein. 
  • Türen und Tore einer Hofstelle geschlossen halten (sofern vorhanden). 
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Niemals den Strick um die Hand wickeln.
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Das Aufhängen von Geräten ist sicherer für Pferd und Mensch.
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Das Führen ohne Strick sollte vermieden werden.

Sicherheit im Umgang mit dem Pferd

Im Umgang mit dem Pferd ist es wichtig, stets ruhig, klar, respektvoll und geduldig zu sein. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Vertrauen aufzubauen. Und Vertrauen ist die Grundlage dazu, dem Pferd Sicherheit zu vermitteln. 

  • Pferde müssen stabile, passende und heile Halfter tragen. 
  • Verschlüsse an Stricken müssen funktionieren. Den Strick niemals um die Hand wickeln. 
  • Grundsätzlich am Strick und niemals nur am Halfter führen – Finger bleiben sonst leicht hängen. 
  • Pferde korrekt anbinden (Sicherheitsknoten) und stets mit so großem Abstand, dass sie nicht in direkten Kontakt miteinander kommen können. 
  • Beim Putzen nicht neben dem Pferd knien. 
  • Das Gesicht beim Hufe auskratzen nicht über den Huf halten. 
  • Putzkasten so stellen, dass das Pferd nicht hineintreten kann. 
  • Pferd ansprechen, wenn man herantritt. 
  • Nicht direkt von hinten nähern. 
  • Festes Schuhwerk tragen. 
  • Führt man ein Pferd auf die Weide, so sollte es am Weidetor umgedreht werden, bevor der Strick gelöst wird. 
  • Beim Führen des Pferdes Handschuhe tragen. 
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Stelle dich beim Bürsten seitlich zum Pferd.
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Verwende einen Sicherheitsknoten.
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Vermeide es, dich hinter das Pferd zu knien.

Sicherheit beim Verladen

Das Wichtigste ist, dass Pferde sich ruhig und vertrauensvoll verladen lassen. Hierzu muss das Pferd bei ruhigem und nachhaltigem Verladetraining lernen, stressfrei auf den Anhänger zu gehen. Wenn das funktioniert, steht dem Ausflug nichts mehr im Wege, dennoch gibt es einige Sicherheitsaspekte zu beachten. 

  • Der Anhänger muss in technisch einwandfreiem Zustand sein und stets an ein Auto angekoppelt – auch, wenn man das Verladen nur üben und nicht losfahren möchte. 
  • Sicher gehen, dass der Kupplungskopf sicher in die Kupplung eingerastet ist und Sicherungsseil befestigen. Stützrad vollständig hochdrehen, Stecker für die Elektrik anschließen und Licht, Bremslicht und Blinker kontrollieren. 
  • Die Verladerampe sollte rutschfesten Bodenbelag haben. 
  • Die Verladerampe muss gerade aufliegen und darf nicht kippeln. 
  • Auto so parken, dass ausreichend Platz rechts und links bleibt. 
  • Herumliegende Gegenstände, die Stolperfallen sein könnten, wegräumen. 
  • Festes Schuhwerk und Handschuhe sind Grundvoraussetzung. 
  • Das Pferd sollte Hufglocken und Gamaschen, bestenfalls Transportgamaschen tragen.
  • Steht das Pferd auf dem Anhänger, Stange von der Seite schließen. Niemals direkt hinter das Pferd stellen – die Gefahr, dass es schnell rückwärts drängt ist zu groß. 
  • Immer erst die Stange einhängen, dann anbinden. Niemals umgekehrt. 
  • Zum Anbinden am besten feste Kette mit PVC-Schutz im Anhänger. Vorteil: Länge ist voreingestellt und passt, robust, wenn Pferd damit spielt. 
  • Den Anhänger durch die vordere Türe verlassen, danach wird hinten die Verladeklappe geschlossen. 
  • Noch einmal um den Anhänger herumgehen und sorgfältig prüfen, ob alle Riegel ordnungsgemäß geschlossen sind. 
  • Plane Zeitreserven bei der Fahrt ein und fahre idealerweise zu zweit. 
  • Bei Ankunft das Pferd losbinden und vordere Boxenstange aushängen. Erst dann öffnet eine zweite Person von der Seite Rampe und hintere Stange. 
  • Das Pferd tritt rückwärts aus dem Anhänger, der Helfer achtet darauf, dass es nicht neben die Rampe tritt. 
  • Der Anhänger sollte nach der Fahrt gereinigt werden, also nasse Stellen und Pferdeäppel entfernen, damit der Boden nicht rutschig wird. 
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Verladen sollte gut geübt werden und mit Vorsicht durchgeführt. Foto: Kamila Tworkowska
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